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Walden oder Leben in den Wäldern

Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben und nur den wesentlichsten Dingen des Lebens gegenüberstehen. 

Ich wollte versuchen, ob ich nicht seine Weisheiten empfangen könnte, damit ich nicht in der Todesstunde innewürde, dass ich gar nicht gelebt hatte. 

Nichts anderes als Leben wollte ich leben.

Henry D. Thoreau . 1845 . Concord Massachusetts


Sage immer was du sagen musst, nicht was du sagen solltest! Jede Wahrheit ist besser als Ausflüchte.

Wie unbedeutend auch dein Leben sein mag, nimm es an und lebe! Weiche ihm nicht aus und beschimpfe es nicht. Wenn du am reichsten bist, sieht es am ärmlichsten aus. Wer Fehler finden will, findet sie auch im Paradies. Hab dein Leben lieb, arm wie es ist.

Vielleicht kann man auch im Armenhaus erfreuliche, angenehme, ja wunderbare Stunden erleben. Ein Mensch ist um so reicher, je mehr Dinge er zu entbehren sich leisten kann.

Bekleidest du eine Vogelscheuche mit deinem letzten Hemd und stehst selbst ohne Hemd daneben, welcher Vorübergehende würde nicht zuerst die Vogelscheuche grüssen?

Sollen wir uns denn immer bemühen, ein Mehr an irdischem Besitz zu erlangen und uns nicht manchmal lieber mit weniger begnügen? Denn unsere Häuser sind ein so zwingendes Eigentum, daß wir oftmals mehr darin gefangen sind, als dass wir sie bewohnen.

Der Geist ist ein scharfes Messer, er frisst seinen Weg in das Geheimnis der Dinge. Aber trotz Scheinheiligkeiten und Heuchelei will ich in dieser Hinsicht frei atmen und mich strecken können. Das tut dem Geist und dem Körper wohl. 

Eine Lanze für die Wahrheit will ich brechen.

Henry D. Thoreau . aus “Walden oder Leben in den Wäldern”